JorgosZum Vergrößern bitte auf die Fotos klicken

Maria

Die Liebenden von Axos



SYNOPSIS

Hoch oben in einem kretischen Bergdorf. Die 69-jährige Maria arbeitet an ihrem Webstuhl. Sie hat einen Zuschauer. Es ist Jorgos, ihr 73-jähriger Mann. Er findet seine Frau so schön, dass er zuweilen vorbeigehende Passanten in die Werkstatt bittet, damit sie sie bewundern. Jorgos und Maria verbindet eine Kinderliebe, die nun schon seit 55 Jahren währt. Doch seit einiger Zeit wird die lange Gemeinsamkeit bedroht, denn Krankheit überschattet das Leben des Paares: Jorgos kann jede Minute sterben.

Aus dem Exposé zu den "Liebenden von Axos"

In seinen Tagebüchern schreibt Andreij Tarkowski, dass die Liebe als solche überhaupt nichts mit Glück zu tun habe, denn sonst verwandelt sie sich sofort in ein bürgerlich verfestigtes Etwas. Liebe sei vor allem fehlendes Gleichgewicht. Das Bild zweier Liebenden sei das Bild von zwei erbarmungswürdigen Menschen, die man irgendwie aneinandergekoppelt hat. Das ergäbe ein totes Gebilde, denn: »Betrachtet man eine solche Beziehung, so entdeckt man darin noch am ehesten einen monströsen verborgenen Mechanismus der Gewalt. Diese Menschen altern auch im biologischen Sinne sehr schnell.«
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Meine Begegnung mit Jorgos und Maria widerspricht Tarkowski, denn Jorgos und Maria sind nicht nur nicht biologisch schnell gealtert, ihr Zusammenleben ist auch alles andere als von irgendeinem strindbergschem Vampirismus gekennzeichnet. Für mich steht die Liebe zwischen Jorgos und Maria nicht unter dem Zeichen einer romantischen Glücksvorstellung (Liebe/Leidenschaft), sondern eher unter dem Zeichen der Eudämonie. Eudämonie bedeutet bei den Philosophen der Antike: Seelenruhe, Gleichmut, Gelassenheit. Der Film will versuchen, einige Augenblicke einer solchen stillen, nicht besitzergreifenden Liebe einzufangen.